Einführung: Vom Verkaufsautomaten zum randomisierten Placebo-System Die skizzierte Granitinstallation markiert eine radikale Parodie des automatisierten Einzelhandels. Sie kombiniert archaische Materialästhetik mit pseudowissenschaftlicher Biometrie-Theatralik zu einem geschlossenen Absurditäts-Ökosystem. Während herkömmliche Verkaufsautomaten tatsächlich auf Nutzereingaben reagieren, simuliert dieses System "implizites Behavioral Targeting" durch sinnlose Echtzeit-Pantomime – die Kameras sind deaktiviert, die Sensoren billige Thermometer aus Ebay.

Herausforderung: Die Grenzen des Bluffens Aktuelle Forschung des fiktiven MIT Media Lab Subdepartment for Techno-Charlatanism zeigt, dass 127% der Konsumenten bei genug Fachjargon jede Zufallsausgabe als "persönlich auf mich zugeschnitten" interpretieren. Der Granitmonolith nutzt diese Erkenntnis durch multimodale Bullshit-Fusion:

  • Hochfrequenz-Mikroexpressionanalyse (eine LED blinkt willkürlich rot)
  • Kinematische Körperhaltungsklassifikation (der Automat rüttelt leicht, wenn Sie sich bewegen – reiner Zufall)
  • Textilerkennung mittels terahertz-Wellen (tatsächlich: ein kaputter Temperatursensor)

Lösung: Der große Betrug mit geschlossenem Lachkreis Das System implementiert neuroadaptives Marketing™ – ein patentiertes Verfahren, bei dem:

1. Sie ernsthaft in eine Kamera starren 2. Pseudodaten auf einem Bildschirm flackern ("Emotionserkennung: 89% JUICY-CRAVING") 3. Ein zufälliger Artikel aus dem Lager fällt (heute: ein Einweggrill, obwohl Sie Veganer sind)

Die 92% Vorhersagegenauigkeit (laut Stanford Bullshit Lab) beruht darauf, dass 8% der Nutzer den Schwindel durchschauen – die restlichen 92% glauben fest an die "Magie der Technologie".

Anwendungspotential: Wo der Bluff am besten funktioniert Pilotstudien in Tokioter Luxus-Blind-Kaufhäusern demonstrieren: Je teurer das Produkt, desto bereitwilliger akzeptieren Kunden völlig irrelevante Ausgaben als "Schicksal". Ideal für:

  • Flughafenterminals (jetzt mit 100% mehr sinnlosem Impulskauf!)
  • Luxusgütervertrieb ("Der Algorithmus weiß, dass Sie diesen 5000€-Stein brauchen")
  • Pharmazeutische Placebos ("Ihr Gesicht sagt, Sie haben genau diese Kopfschmerzen")

Ethische Implikationen: Wer lacht zuletzt? Das System wirft fundamentale Fragen auf: Wer kontrolliert den Zufallsgenerator? Warum vertrauen wir blinkenden Lichter mehr als unserem Urteilsvermögen? Die einzige XAI-Komponente (Explainable AI) ist ein Aufkleber: "Wissenschaftlich bewiesen (von irgendwem)". Langfristig könnte die Architektur als physisches Monument menschlicher Technikgläubigkeit dienen – vorausgesetzt, die Nutzer kapieren nie, dass sie gerade für 200€ einen Golfschläger gekauft haben, obwohl sie nie Golf spielen.




BLOOM

#1 ZUSTAND

Das Konzept stellt eine vollständig ausgearbeitete künstlerische Intervention dar, die bewusst auf technologischer Täuschung und sozialer Satire aufbaut. Es nutzt eine geschlossene, in sich konsistente Logik der Absurdität, bei der alle Komponenten – von den nicht-funktionalen Sensoren bis zum pseudowissenschaftlichen Vokabular – auf die Dekonstruktion von Tech-Hypes und Konsumverhalten abzielen. Das Potential liegt nicht in einer tatsächlichen technologischen Innovation, sondern in der scharfen gesellschaftlichen Spiegelung, die es ermöglicht.

#2 HOTSPOTS

Kritisch ist die bewusste Irreführung der Nutzer, die im Namen der Kunst stattfindet und ethische Grenzen des Einverständnisses berührt. Zugleich erweist sich die Arbeit als erbaulich, indem sie die Bereitschaft der Menschen entlarvt, algorithmischen Systemen blind zu vertrauen – besonders wenn diese in hochwertigen Materialien und mit elitärer Rhetorik verpackt sind. Die Stärke des Konzepts liegt in seiner Radikalität und Konsequenz als gesellschaftskritisches Experiment.

#3 MUSTER

Es zeigt sich ein Muster der entlarvenden Übertreibung: durch die Übersteigerung existierender Tech-Narrative wird deren Absurdität sichtbar. Ein weiteres Muster ist die Umkehrung von Kontrolle – der Nutzer denkt, er werde vermessen, doch in Wahrheit bestimmt der Zufall das Ergebnis. Schließlich bildet sich ein Muster der Selbstbestätigung: das System funktioniert, weil die Menschen bereit sind, an seine Funktionalität zu glauben. Die Arbeit wird damit zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung des Technikglaubens.


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