Der umgebaute Nightliner-Bus dient als mobiler Übernachtungsort, Seminarraum und Werkstatt. Seminare erstrecken sich über 24 Stunden an mehreren zusammenhängenden Tagen und verbinden Leben, Schlafen und Lernen in einer Gemeinschaft. Die Mobilität ermöglicht standortgebundene Lehre: Der Bus fährt zu realen Orten wie Hospizen, Industriebrachen oder ländlichen Räumen, fernab üblicher Bildungsorte. Dadurch entsteht direkter Austausch mit der lokalen Realität, was Lernen praxisnah und immersiv gestaltet. Der Raum ist multifunktional nutzbar und fördert kollaboratives Arbeiten.
Um die Nachhaltigkeit der intensiven Bildungsformate zu sichern und die Erfahrungen in den Alltag zu integrieren, werden verbindliche Reflexionsformate und Transferwerkstätten etabliert. Teilnehmende entwickeln konkrete Handlungsimpulse für ihre eigenen Kontexte und bleiben über digitale Plattformen miteinander sowie mit den besuchten Orten vernetzt. Die temporären Begegnungen werden durch langfristige Kooperationsvereinbarungen in gegenseitig bereichernde Partnerschaften überführt: Gemeinsame Projektentwicklungen, regelmäßige Folgetreffen und die Einbindung lokaler Akteur:innen in die Seminarplanung sichern eine Wirkung über den Bildungszeitraum hinaus.
Die Skalierbarkeit des Formats wird durch modulare Seminarkonzepte und den Aufbau eines dezentralen Netzwerks ähnlich ausgestatteter Mobilitätsprojekte erhöht. Um eine Instrumentalisierung der besuchten Orte zu vermeiden, erfolgt die Auswahl der Standorte ausschließlich auf Einladung und in enger Abstimmung mit den Communities. Ethische Rahmenbedingungen wie verbindliche Verhaltenskodizes, partizipative Bedarfsanalysen und eine klare Ergebnisrückführung an die Gastgebenden stellen sicher, dass der Besuch prekärer oder vulnerabler Orte stets einen wertvollen Beitrag leistet – sei es durch konkrete Werkstatthilfen, dokumentarisches Material oder den Aufbau nachhaltiger Unterstützungsstrukturen.